Schneelast

von Andreas Noel

Gleich Anfang Januar wurden wir, wie viele andere Hilfskräfte im Süden Bayerns auch, aufgrund der massiven Schneefälle stark gefordert. Insbesondere die Masse an schwerem Schnee erzeugte Probleme. Bis Mitte Januar kamen wir so bereits auf 17 Einsätze.

So rückten wir am Tag unserer Jahreshauptversammlung, dem 6. Januar, gleich viermal schneebedingt aus. Die B11 zwischen dem südlichen Ortsausgang und dem Abzweig nach Irschenhausen wurde vom Räumdienst wohl vergessen. Am Morgen blieben mehrere kfz sowie der Bus des Schienenersatzverkehrs stecken. Sie wurden von uns  befreit. In der Folge entfernten wir mehrere Bäume und Äste, die aufgrund der Schneelast Verkehrswege im Ort blockierten. 

Zugespitzt hat sich die Lage dann zwischen dem 10.1. und dem 13.1. Hier hatten andere Landkreise schon den Katastrophenfall ausgerufen. Am 11.1. wurden wir auf Bitten der Gemeinde und der Kreisbrandinspektion nach Baierbrunn gerufen, um zusammen mit den Kameraden vor Ort das Dach der Grundschule zu räumen. Im Anschluss ging es weiter zum Alten- und Pflegeheim in Ebenhausen. Der Carport drohte einzustürzen. Es wurden in der Folge mehrere Gebäude gesichert.

Am Samstag, den 12.1. wurden wir mit einem Kontingent des Landkreises nach Unterhaching abgezogen. Während die Kräfte der FF Unterhaching zusammen mit vielen anderen Wehren mehrere Gebäude im Ort räumten, kümmerten wir uns um die Entlastung des dortige Feuerwehrgerätehaus. Währenddessen wurden alle Gemeinden im Landkreis aufgerufen gefährdete Gebäude an den Krisenstab im Landratsamt zu melden. In Fokus standen öffentliche Gebäude. Die Gemeinde Schäftlarn hat sechs Gebäude gemeldet. Drei davon in Ebenhausen.

Das hat dazu geführt, dass wir dann am Sonntag im Gerätehaus Ebenhausen ein Lagezentrum eingerichtet haben. Ein hinzugezogener Statiker hat in Anwesenheit des Bürgermeisters zunächst das Feuerwehrgerätehaus gemessen und eine Schneelast festgestellt die bereits weit über der maximalen Traglast des Gebäudes lag. Wir haben sofort mit der Räumung des Dachs begonnen. Die Feuerwehr Baierbrunn hat uns zur Sicherung des auf dem Dach arbeitenden Personals mit ihrer Drehleiter ausgeholfen.

Kreisbrandmeister und -Inspektor, ein Mann der Führungsunterstützung des Landkreises sowie die Ortskommandanten, haben dann weitere Einsätze aus dem Lagezentrum koordiniert. Darunter die Räumung der Grundschule. Hierfür wurden Kräfte aus Feldkirchen, IAK (Isar-Amper-Klinikum), Pullach, Baierbrunn und der ABC-Zug hinzugezogen. Das Unterfangen war extrem kompliziert und auch mit Gelenkmast-Fahrzeugen nicht zeitgerecht zu erledigen. Eine Messung am nächsten Tag gab Entwarnung unter der Maßgabe, dass das 3. OG und die Turnhalle zunächst geschlossen bleiben.

Eine weitere Anforderung für den 18.1. mit einem Landkreis-Kontingent nach Berchtesgaden war bereits geplant. Wir hatten Mannschaft und Material vorbereitet. Der Einsatz wurde jedoch aufgrund der Verbesserung der Lage am Mittwoch dieser Woche abgesagt. Wir haben uns nicht darüber beklagt.

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