Feuerwehren in Europa

von FF Ebenhausen

Die Feuerwehr spielt eine unverzichtbare Rolle in der Sicherheit und im Notfallmanagement unserer Gesellschaften. In Europa unterscheiden sich die Organisationsformen der Feuerwehren jedoch signifikant von Land zu Land.

Wir werfen heute einen Blick darauf, wie die Feuerwehren in verschiedenen Teilen Europas strukturiert sind.

Deutschland

In Deutschland sind die freiwilligen Feuerwehren unverzichtbar für den Schutz der Bevölkerung. 94% aller Feuerwehrleute arbeiten ehrenamtlich, was zeigt, wie wichtig diese Freiwilligen sind. Es gibt mehr als 22.000 freiwillige Feuerwehren, und zusammen mit den Berufs- und Werkfeuerwehren bilden sie eine starke Truppe, die überall im Land aktiv ist. Die Regeln und Befugnisse können zwar von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, aber eines ist klar: Ohne die freiwilligen Kräfte wäre die Sicherheit in Deutschland nicht gewährleistet.

Österreich

Auch in Österreich sind die freiwilligen Feuerwehren ein wichtiger Teil des Schutzes vor Bränden und Katastrophen. Über 339.000 Freiwillige arbeiten in nahezu 5.000 Feuerwehren, während es in den großen Städten nur sechs Berufsfeuerwehren gibt. Diese Struktur ähnelt sehr der in Deutschland. Die Regeln für die Feuerwehrarbeit legen die Bundesländer fest. Ehrenamtliche Einsatzkräfte sind das Herz der Feuerwehr in Österreich, ergänzt durch Betriebsfeuerwehren in manchen Firmen.

Frankreich

In Frankreich machen freiwillige Feuerwehrleute, die als "Sapeurs Pompiers Volontaires" bekannt sind, 79% aller Feuerwehrkräfte aus. Das ist weniger als in Deutschland. Es gibt ungefähr 200.000 Freiwillige und 51.000 Berufsfeuerwehrleute im Land, wobei einige davon als "Pompiers Militaire" direkt beim Verteidigungsministerium arbeiten. Das Feuerwehrsystem in Frankreich zeigt, wie zentralisiert das Land organisiert ist, da es kaum regionale Unterschiede gibt. Ein wachsendes Problem sind gewalttätige Angriffe auf die Einsatzkräfte, was zu Rufen nach mehr Polizeischutz führt.

Italien

In Italien sieht es bei den freiwilligen Feuerwehren etwas anders aus, vor allem in Südtirol. Das liegt daran, dass Südtirol bis 1918 zu Österreich gehörte. Im Rest von Italien wird die Feuerwehr zentral vom Innenministerium geleitet und zählt etwa 32.000 Mitglieder. Dort unterstützen die Freiwilligen meistens die Berufsfeuerwehren. Besonders im Norden des Landes gibt es jedoch einen Trend, immer mehr Aufgaben an die Freiwilligen zu übergeben, oft um Kosten zu sparen.

Polen

In Polen ist die Feuerwehr ähnlich organisiert wie in Deutschland und Österreich: Es gibt staatliche Feuerwehren und Freiwillige, wobei die Berufsfeuerwehrleute nicht über den Freiwilligen stehen. Man kann sie an ihren Helmen erkennen – die Berufsfeuerwehr hat rote, die Freiwilligen weiße. Neben den normalen Feuerwehren gibt es auch Betriebsfeuerwehren. Außerdem bekommen die Freiwilligen in Polen Geld für ihre Einsätze und Übungen, das von den regionalen Regierungen gezahlt wird.

Großbritannien

In Großbritannien arbeiten alle Feuerwehrleute vollberuflich – es gibt keine Freiwilligen. Die Feuerwehrdienste in England, Schottland, Wales und Nordirland werden von den sogenannten Fire And Rescue Services (FRS) übernommen. Die Zuständigkeiten und Regeln für die Feuerwehr legen die regionalen Regierungen fest. Die Organisation der Feuerwehrdienste ist ziemlich groß angelegt, wobei einzelne Leitzentralen für mehrere Gebiete zuständig sind.

Schweiz

In der Schweiz ist die Organisation des Feuerwehrdienstes wirklich besonders. Hier gibt es starken Föderalismus, was bedeutet, dass jede Region, also jeder Kanton, seine eigenen Regeln für die Feuerwehr hat. Obwohl es eine zentrale Stelle gibt, die Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS), sind die Vorschriften in den Kantonen sehr verschieden. In den meisten Kantonen müssen sowohl Männer als auch Frauen Feuerwehrdienst leisten. Deshalb sind fast 85.000 Leute in rund 1.300 Feuerwehren aktiv. Freiwillige Feuerwehren sind in der Schweiz eher die Ausnahme. Und anders als in Polen, wo Freiwillige für ihren Einsatz bezahlt werden, muss man in der Schweiz eine Gebühr zahlen, wenn man den Dienst nicht selbst erfüllen kann.

 

 

Die Basisinformationen für unseren Beitrag "Die Feuerwehren in Europa" stammen von der Webseite 112grad.de. Für unsere Veröffentlichung haben wir die Inhalte bearbeitet, gekürzt und neu formuliert.

Die Bilder in diesem Beitrag wurden mit der KI-Software DALL-E erzeugt. Sie dienen lediglich als symbolische Darstellungen von Ländern, Feuerwehrleuten, Fahrzeugen und Bauwerken. Eine korrekte Darstellung der Bilder mit der Realität ist nicht gegeben.

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