In luftigen Höhen

von Katharina Böhme

Der Lehrgang Absturzsicherung ist eine wichtige Ausbildung für Feuerwehrangehörige, die bei Einsätzen in großen Höhen oder tiefen Gruben eingesetzt werden. Diese Einsätze erfordern spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse.

Unter fachkundiger Anleitung konnten auch dieses Jahr wieder zwei Mitglieder der Feuerwehr Ebenhausen in der Zeit vom 19. bis zum 30. April 2023 an dem Lehrgang „Absturzsicherung“ teilnehmen.

Die Ausbildung erstreckte sich über mehrere Tage und umfasste knapp 30 Stunden. Die Teilnehmer wurden durch einen Einführungsabend, zwei Theorie- und Praxisabende sowie zwei praktische Samstage sorgfältig im Umgang mit dem Gerätesatz Absturzsicherung geschult.

Trainiert wurden verschiedenen Szenarien u.a. auf dem Gelände einer Baufirma. Unterstützt wurde die Ausbildung durch die Freiwilligen Feuerwehren aus Grasbrunn, Unterschleißheim sowie Garching-Hochbrück.

Um den Feuerwehrmännern und -frauen das wichtige Thema der Absturz- und Eigensicherung in größeren Höhen anschaulich zu vermitteln, wurde am ersten Tag des Lehrgangs eine ausführliche Grundeinweisung durchgeführt.

Diese beinhaltete sowohl den theoretischen Teil mit Informationen zu den verschiedenen Ausrüstungsmöglichkeiten vor Ort als auch zur Knotenkunde. Erst nach dieser gründlichen Vorbereitung ging es am zweiten Tag in die Höhe, um das Gelernte in der Praxis anzuwenden.

Wichtig ist, dass alle Handgriffe am Boden fehlerfrei beherrscht werden, um im Ernstfall nicht selbst zum Verunglückten zu werden.

Am zweiten Ausbildungstag stand die Praxis im Vordergrund, denn es ging in die Höhe. Hierbei wurde den Teilnehmern die Höhengewöhnung sowie die sichere Absturzsicherung bei gefährlichen Tätigkeiten vermittelt.

Im Verlauf der Kreisausbildung wurden die Feuerwehrmänner/-frauen mit einer Vielzahl von Einsatzszenarien konfrontiert. Dazu gehörten unter anderem das Absichern von Dächern zur Schneelastbefreiung oder bei Sturmschäden, der Notausstieg über ein Fenster nur mit Hilfe des Feuerwehrgurtes und einer Rettungsleine sowie Arbeiten an steilen Böschungen nach Verkehrsunfällen. Auch das Vorsteigen zu Personen in großen Höhen und die Rettung einer absturzgefährdeten Person wurden geübt.

Gerade das Zurückführen von absturzgefährdeten Personen ist oft so anspruchsvoll, dass man hierfür auf die speziell ausgebildeten Höhenretter zurückgreifen muss. Größere Feuerwehren bzw. Berufsfeuerwehren unterhalten für Einsätze in größeren Höhen sogenannte Höhenrettungsgruppen. Diese Höhenretter verfügen über eine erweiterte Ausbildung und spezielle Ausrüstung, die es ihnen ermöglicht, schwierige Aufgaben zu bewältigen, die für gewöhnliche Feuerwehrleute unmöglich wären.

Die Baufirma STRABAG stellte zu Ausbildungszwecken einen 30 Meter hohen Baukran auf ihrem Betriebsgelände in Garching-Hochbrück zur Verfügung. Mit der Ausrüstung des Gerätesatzes Absturzsicherung wurde der gesicherte Vorstieg in der vertikalen sowie der Querstieg auf dem Kranausleger geübt.

An Material stand alles zur Verfügung, was der genormte Gerätesatz hergibt. Hier werden Gurte, Karabiner und Bandschlingen verwendet, wie man sie teilweise aus dem Bergsport- oder Industriekletterbereich kennt.

Regelmäßiges Üben der Ausbildungsinhalte zur Absturzsicherung in Theorie und Praxis gehören zu den Grundlagen eines Übungsjahres eines Feuerwehrmannes, um das erlernte Wissen „frisch“ zu halten. Daher finden in regelmäßigen Abständen Übungen unserer Gruppe Absturzsicherung statt.

Die Feuerwehr Ebenhausen-Schäftlarn gratuliert ihren Teilnehmern Philipp von Schmidt (zweiter von links) und Robert Seitz (dritter von links) zu ihrer bestandenen Prüfung! Der nächste Kurs findet im Herbst 2023 statt.

Zurück